Nach dem Insektenstich:
Erste-Hilfe-Massnahmen und Selbstbehandlung

Nach einem Insektenstich müssen Allergiker und Begleitpersonen schnell handeln. Bei Bienenstichen verbleibt normalerweise der Stachel in der Haut und sollte schnellstmöglich entfernt werden, damit nicht noch mehr Bienengift abgegeben wird. Schnippen Sie daher den Stachel mit dem Fingernagel sofort aus der Haut. Bei Wespenstichen bleibt meistens kein Stachel in der Haut, dies ist jedoch kein sicheres Unterscheidungskriterium. Wenn innerhalb der ersten 15 Minuten nach dem Stich allergische Reaktionen auftreten, muss sofort der Notarzt verständigt werden.

Bei einer Insektengiftallergie verschreibt der Arzt ein Notfall-Set aus Medikamenten, die bei einem Insektenstich sofort angewandt werden sollten. Wirksame Mittel bei anaphylaktischen Reaktionen sind schnell wirkende flüssige Antihistaminika und Kortisonpräparate. Ausserdem umfasst das Insektengiftallergie Erste-Hilfe-Set einen Adrenalin-Autoinjektor, der bei allergischen Reaktionen sofort eingesetzt werden sollte.

Bei Atemnot oder Atmungsproblemen ist eine sitzende Haltung einzunehmen, beengte Kleidungsstücke sollten vor allem am Hals gelockert oder abgenommen werden. Bei Kreislaufschocksymptomen ist eine Schocklagerung vorzunehmen (liegend mit hochgelagerten Beinen). Besteht gleichzeitig Atemnot, sollte der Oberkörper dabei möglichst aufrecht bleiben. Anzeichen für einen Schock sind z. B. kalter Schweiss, Blässe und Schwindel.

Der Anaphylaxie-Notfallplan
im Überblick

  1. Stachel entfernen

  2. Notfall-Medikamente anwenden

  3. Notarzt rufen

  4. Enge Kleidungsstücke entfernen

  5. Bei Atemnot: sitzende Haltung

  6. Bei Schocksymptomen: Schocklagerung

  7. Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage

  8. Lebenszeichen kontrollieren

  9. Bei fehlenden Lebenszeichen:
    Wiederbelebungsmassnahmen einleiten

Ebenso wichtig wie die Erste-Hilfe-Massnahmen ist es für Allergiker, einer Stichgefahr wirksam vorzubeugen. Alle Situationen, in denen eine erhöhte Stichgefahr besteht, sollten bewusst vermieden werden. Dazu gehört auch, dass Allergiker die allergieauslösenden Insekten möglichst genau kennen. Der behandelnde Facharzt kann bei Allergieverdacht auf der Grundlage von Haut- und Bluttests eine sichere Diagnose stellen.

Notfall-Massnahmen für Begleiter

Anwesende Personen können Allergiker bei den oben genannten Massnahmen unterstützen. Bei Bewusstlosigkeit sollten sie sofort den Notarzt verständigen, den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen und die Lebenszeichen kontrollieren (Atmung, Puls). Wichtig ist, dass der Betroffene nie alleingelassen wird.

Im Fall einer schweren allergischen Reaktion sind Betroffene in besonderem Masse auf ihre Begleiter angewiesen. Daher ist es sinnvoll, Angehörige, Freunde und Kollegen über die Allergie zu verständigen. Alle nahestehenden Personen sollten die Erstmassnahmen bei Anaphylaxie, d. h. einer schweren allergischen Reaktion, genau kennen. Auf diese Weise wissen Angehörige und Freunde im Ernstfall, wie sie sich zu verhalten haben.

Das Anaphylaxie Erste-Hilfe-Set

Nach einem positiven Allergietest erhält der Betroffene in der Regel ein Notfall-Set für die sofortige Behandlung eines allergischen Schocks. Das Insektenstichallergie Erste-Hilfe-Set sollte insbesondere in den Sommermonaten immer mitgeführt werden, um im Ernstfall sofort reagieren zu können.

Das Notfall-Set umfasst drei Medikamente zur Behandlung von Insektenstichen. Als abschwellende Mittel werden schnell wirkende flüssige Antihistaminika und Kortison-Präparate eingesetzt. Zusätzlich enthält das Notfall-Set eine Adrenalin-Fertigspritze, um Blutdruck und Kreislauf schnell zu stabilisieren. Bei Asthma wird das Notfall-Set zusätzlich um spezifische Asthma-Medikamente ergänzt.

Adrenalin-Fertigspritze: Der Adrenalin-Autoinjektor ist für Allergiker das wichtigste Notfall-Medikament, da Kortison und Antihistaminikum nicht sofort wirken. Adrenalin verengt die Gefässe bei einem Blutdruckabfall in Minutenschnelle und stabilisiert dadurch Kreislauf und Blutdruck.

Antihistaminikum: Schnell wirksame Antihistaminika werden auch bei anderen allergischen Reaktionen eingesetzt, z. B. als Heuschnupfen-Medikament. Es wirkt abschwellend und lindert die allergische Reaktion. Das Notfall-Set sollte ein Antihistaminikum enthalten, das ohne Flüssigkeit eingenommen werden kann, z.B. Schmelztabletten oder Tropfen.

Kortison: Das Kortison-Präparat wirkt ebenfalls abschwellend und sorgt dafür, dass die allergischen Reaktionen schnell nachlassen.

Um im Notfall einen Bienen- oder Wespenstich behandeln zu können, sollte insbesondere die Anwendung des Adrenalin-Autoinjektors geübt werden. Dafür stehen sogenannte Simulatoren ohne Nadel zur Verfügung, die kein Medikament enthalten. Je sicherer der Betroffene in der Anwendung ist, desto leichter fällt die Anwendung während einer allergischen Reaktion.

Rettung im Notfall

Sichere Ersthilfe für Allergiker

Schnelle Notfallhilfe kann für Insektengiftallergiker lebenswichtig sein. Nahestehende Personen sollten wissen, wie sie bei einem Bienen- oder Wespenstich Erste Hilfe leisten können. Wer gut vorbereitet ist und sein Notfall-Set immer mitführt, kann auch die riskanten Sommermonate unbeschwert geniessen.

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